Oskar Lafontaine Das Herz schlägt links 1999 Econ

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04.05.2024
  • Art Sachbücher

Beschreibung

Hallo, ich verkaufe das Buch ‚Das Herz schlägt links‘ von Oskar Lafontaine.
EAN 3430159474, Econ Verlag, 1999

Vom Mannheimer Parteitag 1995, als er handstreichartig den glücklosen Rudolf Scharping im SPD-Vorsitz ablöste, bis zum unheimlichen Abgang nach 136 Tagen aus der Regierung Schröder - Oskar Lafontaine berichtet erstmals offen über die inhaltlichen und persönlichen Kämpfe in Partei und Regierung und schildert die Gründe, die im März 1999 zu seinem Rücktritt als Parteivorsitzender und Finanzminister führten.

Zugegeben, es sind vor allem Sensationslust und brennende Neugier, ob Oskar Lafontaines Herz nun wirklich links oder doch eher "link" schlägt, wie viele seiner Weggefährten und zwischenzeitlichen Ex-Freunde mutmaßen, die die magische Anziehungskraft dieses Buches ausmachen. Schließlich wurde es vom Springer-Verlag Econ, dem der selbsternannte Advokat der Kleinverdiener -- wie inzwischen aus Verlegerkreisen verlautete -- in bester Kapitalistenmanier über 800.000 Mark Garantiehonorar abgezockt haben soll, bereits vor der Veröffentlichung publikumswirksam als gnadenlose Generalabrechnung mit dem Erzrivalen Gerhard Schröder samt Entourage und rot-grüner Chaosregierung lanciert.

Doch alles beginnt recht harmlos. Ein ungewohnt nachdenklicher, nach seinem abrupten Abgang aus Amt und Würden offenbar geradezu geläuterter Staatsmann a.D. hält da Rückschau auf ein bewegtes Politikerleben und macht dabei aus seinem Herzen keine Mördergrube. Dazwischen immer wieder Kapitel, in denen der berüchtigte Volkstribun sein politisches Credo darlegt und dabei das Lied des aufrechten Sozialdemokraten intoniert, der angetreten ist, einem ideengeschichtlich im Grunde reaktionären angloamerikanischen Neoliberalismus die Stirn zu bieten, der nun im Zeitalter der Globalisierung im Gewande der "Modernisierung" fröhliche Urstände feiert. Dass es dabei an Seitenhieben auf den "Genossen der Bosse" nicht mangelt, liegt in der Natur der Dinge.

Unter dem Motto "Oskar, das Unschuldslamm" und "Undank ist der Welten Lohn" geht es dann schließlich kräftig zur Sache, wobei so manche pikante Neuigkeit zu erfahren ist. Beispielsweise, dass es hinter der zur Schau gestellten Fassade der Eintracht schon vor der Regierungsbildung kräftig bröckelte. Zum ersten ernsthaften Zerwürfnis mit Gerhard Schröder kam es bereits beim Postenschacher: "Er setzte sich grußlos hin. Nachdem ich das Wort weitergegeben hatte, flüsterte ich ihm zu 'Was ist denn los?' Er antwortete: 'Du willst mir den Schreiner als Fraktionsvorsitzenden unterjubeln.' Ich erwiderte, das sei Quatsch und wir müssten sofort darüber reden. Er fauchte mich an, er habe jetzt keine Lust, mit mir zu reden, und ging wortlos aus dem Raum, wie er es immer tut, wenn er zornig ist oder die Einsamkeit des großen Staatsmanns demonstrieren will. Erst mittags gelang es mir, ihn zur Rede zu stellen. Ich sagte ihm ein zweites Mal würde ich mir eine solche Behandlung nicht gefallen lassen (...). Ich war tief enttäuscht, hatte ich doch, unter Zurückstellung eigener Interessen, ihm den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur gelassen und die Partei im Wahlkampf mit großer Geschlossenheit hinter ihm versammelt."

Und so geht es weiter: "Wochen vor meinem Rücktritt war ich fest entschlossen (...) zurückzutreten. Das Maß dessen, was ich mit meiner Selbstachtung vereinbaren konnte war längst überschritten." --Roland Detsch

Das Buch ist in einem sehr guten Zustand, der Umschlag hat wenige altersbedingte Gebrauchsspuren, es wurde einer der ersten unbeschriebenen Seiten herausgerissen. .
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