Nikon Z9 Handbuch von Heike Jasper

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich möchte hier das neue Buch zur Nikon Z9 der Fotografin und Autorin Heike Jasper vorstellen.

Heike Jasper ist Foto-Ingenieurin, selbstständige Trainerin und Lehrbeauftragte der FH Köln. Sie hält zudem Schulungen an der Nikon School. Das Fotobuch behandelt zwar die Nikon Z9, ist aber im Ganzen ein Lehrbuch der Fotografie für Profis und Anfänger.

Wer kennt nicht die nichtssagenden Fotos, die bei Ebay eingestellt werden und wer eine teure Kamera besitzt, ist nicht zwingend ein guter Fotograf. Die Ausbildung zum Fotografen dauert nun mal 3 Jahre und die Ausbildung zum Meister noch einmal 2 Jahre. Man kann aber auch ohne die Berufsausbildung zum guten Fotografen werden.

Dieses Buch kann jedem das Handwerk Fotografie näher bringen. Ein paar Regeln in der Gestaltung und Ausführung sollten sein. Die Kunst des Fotografierens liegt in erster Linie beim Weglassen, Beschränken auf das Wesentliche, Ordnung reinbringen, den Hintergrund ruhig halten, auf die Perspektive achten. Ein Maler von Bildern kann Details weglassen, die für den Bildaufbau und Aussage nicht wichtig sind, ein Fotograf muss Störendes möglichst vermeiden.

Die Wahl der richtigen Optik ist ebenfalls entscheidend für ein gelungenes Foto. Ein Portrait einer Person, aufgenommen mit einem extremen Weitwinkelobjektiv, mutiert zu einem sogenannten Pferdegesicht, mit schmalem Kopf, nach hinten fliehender Stirn, langer Nase und angelegten Ohren, während Aufnahmen mit einem extremen Teleobjektiv der gleichen Person zu einem sogenannten Mondgesicht, mit einem runden Kopf, abstehenden Ohren und flacher Nase führt. Portraitfotografen bevorzugen bei einer Kleinbildkamera verzeichnungsfreie Festbrennweiten von 85-150 mm.

Ein Problem ist auch die Beherrschung der Kontraste. Vor Allem bei Aufnahmen im Gegenlicht können Bilder ohne Zeichnung entstehen, die Lichter sind ausgefressen und in den Tiefen fehlen Details. Fotos bei schlechtem Wetter, bei Nacht und im Gegenlicht, sind zwar aufregend, aber auch anspruchsvoll in der Ausführung und in der Entwicklung. Ein Ausdruck auf Papier wird einen viel kleineren Kontrastumfang wiedergeben können als das Betrachten des selben Bildes auf dem Bildschirm.

Bei Studioaufnahmen ist die korrekte Lichtqualität wichtig. Weiches, indirektes Licht von vorne, mit einem Auflellschirm ausgeleuchtet, ist ideal für die Portrait-Fotografie von Frauen und Kindern, pickeligen Personen und kranken Tieren. Direktes, hartes Licht hingegen, von einem Spot angeleuchtet, wird zusätzlich gern bei Menschen mit Charakterköpfen und auch bei Sachaufnahmen angewendet. Diese Art der Beleuchtung sieht man oft in alten s/w Filmen und es lässt Gesichter unnatürlich bedrohlich erscheinen.

Lichtquellen, je nach Anordnung, beeinflussen stark die Bildwirkung und man setzt diese, je nach Bedarf, moderat ein. Besser man meidet zu helle Lichterquellen und strahlt Objekte nicht zu stark an. Menschen fühlen sich nicht wohl, wenn sie geblendet werden. Weniger Licht ist manchmal mehr. Aufnahmen mit hartem Ober- oder Unterlicht werden gerne bei Horrorfilmen ausgeführt. So eine Anordnung der Beleuchtung ist nicht für Passfotos geeignet.

Ein weiteres Problem ist die Beherrschung von Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen wie Wasser, Glas, Gras, Papier, Gemälden, Reproduktionen u.s.w. Mit einer Software lassen sich Reflexionen nicht mindern. Gegen Reflexionen verwendet man ein circulares Polfilter am Objektiv und an Blitzgeräten kommt eine lineare Polfolie zum Einsatz. Beides zusammen eingesetzt nennt man Kreuzpolfotografie. Experimente sind nötig, bis das Ergebnis stimmt und keine Reflexe mehr auf, z.B. Ölgemälden, zu sehen sind. Bei Portraits sollte man etwas sparsamer mit den Polfiltern umgehen, weil die natürlichen Reflexe fehlen und Personen leblos, wie Zombies aussehen könnten.

Das Buch erhalten Sie im Buchladen, im Fotogeschäft oder Sie bestellen es im Internet. Viel Freude damit wünsche ich Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen, Harry