Großer antiker Schmuckkasten mit Bramah-Schloss, um 1900

580 €

Versand möglich
30163 Hannover - Vahrenwald-List
23.04.2024

Beschreibung

Auf ausgestellter Plinthe hochrechteckiger, mit ausdrucksstarkem Nussholz furnierter Korpus. In der Front eine scharnierte, nach unten klappbare Tür, verschlossen durch einen gewölbten, scharnierten Deckel mit Namensplakette der ursprünglichen Besitzerin. Hinter der Tür drei Schübe aus massivem Mahagoni, frontseitig furniert mit Nussbaum, innen ausgeschlagen mit petrolfarbigem Leder. Der Innenraum der obersten Ebene ist eingefasst durch Mahagoni und in zahlreiche kleine Fächer unterteilt, tapeziert mit petrolfarbigem, handgeschöpftem Papier und ausgelegt mit kleinen Polstern, bezogen mit petrolfarbiger Seide (ergänzt). Im Deckelinneren originale Kapitonierung in petrolfarbiger Seide mit gelben Knöpfchen. Originale Scharniere, antike Zuggriffe, originales Bramah-Schloss mit ergänztem Schlüssel.
In den letzten Dekaden des 19. Jahrhunderts kamen kleine Kabinettschränkchen für Schmuck in Mode. Der Aufbau dieser speziellen Schmuckkästen ist der Bequemlichkeit der Benutzerin dienlich: der untere Bereich, entweder durch eine klappbare Front oder durch ein Türenpaar versperrt, wurde mit kleinen Schüben ausgestattet, der obere Bereich folgt der klassischen Einteilung der immer beliebter werdenden Reiseschmuckkästchen. Obwohl diese Schmuckschatullen im Aufbau immer gleich sind, unterscheiden sie sich jedoch gewaltig in der Ausstattung. Leider ist von der originalen Ausgestaltung bis auf die Kapitonierung im Deckel nichts erhalten. Aber die Verwendung von massivem Mahagoni und des Bramah-Schlosses lässt Rückschlüsse auf die einstige Kostbarkeit der originalen Innenausstattung zu: Nur die exklusivsten und teuersten Objekte jener Zeit wurden mit einem Bramah-Schloss ausgestattet, versprach es doch absolute Sicherheit vor dem Zugriff unbefugter Personen.
Joseph Bramah (1749-1814) erfand 1784 das nach ihm benannte Sicherheits-Zylinderschloss, das erste seiner Art. Ursprünglich als Sicherheitsschloss für Haustüren konzipiert, avancierte es im Kleinformat zum begehrten Schatullenschloss der feinen Gesellschaft, denn es galt als „unknackbar“. 1851 wurde auf der Great Exhibition in London ein Preisgeld von 200 Guineen für denjenigen ausgelobt, der es als erster schafft, ein Bramah-Schloss zu knacken. Das Preisgeld und den damit verbundenen Ruhm gewann ein professioneller Nachschließer (engl. Lockpicker) namens Alfred Charles Hobbs, der dafür allerdings 16 Tage benötigte. Auch heute hat man erhebliche Schwierigkeiten beim Verlust des Schlüssels: Einen neuen Schlüssel kann nur die Firma Bramah in London oder ein Tresorspezialist herstellen, Kostenpunkt: ca. 150,- €. Der hier ergänzte Schlüssel funktioniert, hat aber etwas Spiel. Machen Sie sich vor dem Absperren des Kastens mit der Funktionsweise eines Bramah-Schlosses vertraut.
Erhaltung: Leider ist die 130jährige Zeitreise nicht spurlos an dem Schmuckkasten vorbei gegangen. Es sind Altrestaurierungen erkennbar, so wurde die mittlere Schublade wahrscheinlich ergänzt, da sie sich in ihrer Farbe und Maserung von den anderen unterscheidet. Die originale Seide im Deckel blieb erhalten und bestimmte die neuere Ausgestaltung der Schübe und der kleinen Fächer. Im Außenbereich wurden zwei Risse sorgfältig ausgespänt. All das wird aber durch das ausdrucksstarke Holz wettgemacht.

Maße: H 24,5cm, B 24,5cm, T 17,8cm

Diese und viele weitere antike Schmuckschatullen bestellbar bei
www.antiqueboxes.de

Versandkosten pauschal 8,00€
Selbstabholung nach vorheriger Terminabsprache möglich

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