Gemälde / Öl-Bild Fritz Stark (1916-1998) Nordseebrandung

380 €

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32457 Nordrhein-Westfalen - Porta Westfalica
17.03.2024

Beschreibung

78,5 x 59 cm (mit Rahmen 87,5 68 cm)
Öl auf Leinwand
unten links signiert „Stark“
Leinwand am linken Rand leicht wellig (evtl. etwas nachspannen),
sonst, wie auch der Rahmen, in gutem Zustand

Fritz Stark wurde am 1.3.1916 in Finsterwalde geboren. Sein Vater war von Beruf Möbeltischler, und weil es dem Apfel zunächst das Naheliegendste ist, nicht weit vom Stamm zu fallen, lag es auf der Hand, dass der Sohn trotz seiner künstlerischen Begabung auch mit Möbeln zu tun haben und folglich Holzmaler werden würde. So kam er zu früh und zu viel mit den ätzenden Ausdünstungen der Holzbeize in Kontakt, die seiner Lunge dermaßen zusetzten, dass er, gerade 19 Jahre alt, sich einer Operation unterziehen und den Beruf des Holzmalers aufgeben musste. Etwas Gutes brachte sogar dieser Schicksalsschlag mit sich: in der Reha machte er inspirierende Bekanntschaft mit einem Maler aus Breslau, hatte viel Zeit, auf Streifzügen durch Brandenburg und die Lausitz, die dortigen Landschaften zu malen, und anstatt in den Krieg ziehen zu müssen, lernte er auf einer Reise nach Bremen Hanni Meyer kennen, die er 1942 heiratete. 1947 wurde ihm, der keine akademische Ausbildung genossen hatte, aufgrund eines Gutachtens der Kommission für bildende Kunst der Titel eines Kunstmalers und freischaffenden Künstlers zuerkannt. In den Jahren nach dem Krieg fanden Ausstellungen mit seinen Gemälden im Heimatmuseum Luckau und im Schloss Finsterwalde, aber auch schon in einer Leipziger Galerie und im Märkischen Museum Berlin statt. Sein Oeuvre umfasste bereits um die 500 Werke, und die Einnahmen aus einem Geschäft für Kunstgewerbe und dem Verkauf eigener Bilder verhalfen zu einem gesicherten Lebensunterhalt. Wegen zunehmender Spannungen mit dem politischen Umfeld sah die Familie sich 1951 jedoch genötigt, überstürzt ihre Zelte in Finsterwalde abzubrechen und einen Neuanfang in Bremen zu wagen, wo Fritz Stark bald eine feste Freundschaft mit dem Maler Feodor Szerbakow verband. Weitere 5 Jahre später, 1956, ging er mit Familie endgültig in Oldenburg vor Anker und eröffnete wieder eine eigene kleine Kunstgalerie, die jedoch 1966 abgerissen wurde. Danach konnte er die Familie nur noch mehr schlecht als recht durch Auftragsarbeiten oder über den Verkauf von Gemälden ernähren, die wohlwollende Geschäftsleute in ihren Läden und Schaufenstern präsentierten. Obwohl sein Gesundheitszustand sich stetig verschlechterte, hörte Fritz Stark nicht auf, mit ungebrochener Schaffenskraft zu malen, wobei ihm im Umland von Bremen und Oldenburg mehr Erfolg beschieden war, als in Oldenburg selbst. Vielleicht liegt es daran, dass er für städtische Motive nie die Leidenschaft entwickeln konnte wie für die Landschaften, die er unentwegt auf die Leinwand bannte.

Diese Angaben sind den „Biografien Oldenburger Künstler“ von Jürgen Derschewsky entnommen, weil der sich für Fritz Stark besonders interessierte und seine Kunst sehr schätzte, somit über beides am ausführlichsten zu berichten weiß. Wenn er schreibt, dass man ein Gemälde von Fritz Stark „aufgrund der Individualität der Farben und seiner Ausführung sofort als Arbeiten von ihm erkennt“, so trifft das sogar auf die hier angebotene Nordseebrandung zu, obwohl sie nicht einmal ein Motiv ist, das für Fritz Stark typisch wäre. Unzählige andere Maler haben die Nordseebrandung zu ihrem Lieblingsmotiv auserkoren und eine noch weniger zählbare Menge an Brandungsbildern geschaffen. Niemand kann oder will behaupten, dass die meisten von ihnen sich mehr oder weniger gleichen, aber eindeutig sagen lässt sich, dass dieses hier angebotene Gemälde durch seine Malweise und Farbgebung ganz bestimmt sehr eigen ist. Wie es ohnehin in der Regel müßig ist, Äpfel und Birnen miteinander vergleichen zu wollen, wo doch schon kein Apfel genau wie ein anderer schmeckt, so entzieht sich auch dieses Gemälde von Fritz Stark jeglichem Urteil, ob es denn besser oder schlechter ist als die anderen: es ist einfach ein Fritz Stark. Am 25.11.1998 ist er in Oldenburg gestorben.

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