Der Hinduismus. Seine Geschichte und seine Lehre

R. C. Zaehner, Inhaber des Lehrstuhls für östliche Religionen und Ethik an der Universität Oxford, einer der namhaftesten englischen Indologen der Gegenwart, gibt in diesem Buch, unter besonderer Berücksichtigung der literarischen Quellenwerke, der hinduistischen heiligen Schriften - des >Rig-Veda Rämäyana< und des "Mahäbhä-rata Bhagavad-Gitä klassische< Hinduismus zu bezeichnende Brahmanismus, ein pan-theistischer Monismus, für den die Ausbildung des Kastenwesens, der Vorrang der Priesterschaft, die Anfänge des Glaubens an die Seelenwanderung und der philosophischen Spekulation sowie der Erlösungssehnsucht und der Askese charakteristisch sind. Der Hinduismus hat seine noch heute maßgebliche Prägung im achten und neunten Jahrhundert n. Chr. durch Sankara erhalten, der die Einigung aller hinduisti-schen Richtungen auf der Basis eines strengen Monismus erstrebte. Seine Lehre erfuhr im 12. Jahrhundert durch Rämänuja eine Umformung im monotheistischen Sinne. Heute gibt es mehrere hinduistische Konfessionen, von denen Vishnuismus, Sivaismus und Saktismus die bedeutendsten sind. Der Gestaltwandel, dem der Hinduismus heute in stärkerem Maße als jede andere Religion unterworfen ist, wurde durch Mahatma Gandhi herbeigeführt, der sein großes Ansehen, seine moralische Autorität in' den Dienst des Angriffs auf das Kastensystem stellte und das indische Volk zur Rückbesinnung auf die geistige Substanz des Hinduismus eindringlich anhielt. Mit dieser Substanz des Hinduismus befaßt sich Zaehners Buch.
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