Damals in Funkenmühle - eine Spurensuche

Diese Erzählung ist Teil der Geschichte von „Haasensee“, einem Ort, der mit diesem Namen auf keiner Landkarte verzeichnet ist und der trotzdem 40 km südlich des Berliner Stadtzentrums als Halbinsel am östlichen Ufer des Wolziger Sees existiert. Haasensee war eine Wortschöpfung jener Familie, die in den 1930er Jahren auf dem Grundstück eines Fischermeisters zunächst ihren Erholungs- und später ihren Zufluchtsort gefunden hatte. Uns Kinder inspirierte der Name und wir stellten uns Hasen vor, die friedlich am See entlang hoppelten. So friedlich wie in unserer Fantasie sollte es jedoch nicht lange bleiben.

Und dann war der Krieg am 20. April 1945 auch in Haasensee angekommen, denn das Haus wurde zerstört und unser Hab und Gut verbrannte. Wahrscheinlich verbrachten wir noch die Nacht im Bunker, um dann im Morgengrauen des nächsten Tages eine abenteuerliche und waghalsige Flucht zu beginnen. An jeder Weggabelung hätte sich das Schicksal gegen uns wenden können. Doch im Gegensatz zum unendlichen Leid um uns herum hatten wir unglaubliches Glück.