Geschichte zu verschenken
Beschreibung
Diese Geschichte ist nicht von mir und ich denke sie kommt aus Skandinavien.
Doch da sie ein sehr schönes Bild zeichnet, möchte ich sie dir gerne weitergeben.
Es geht um zwei Wolfe. Skalli hat weißes Fell und ist durch und durch optimistisch. Unerschrocken stürzt er sich in jedes Abenteuer.
Dann ist da noch Hati.
Er hat schwarzes Fell und Angst vor alles und jedem. Jeder im Dorf weiß das.
Kommt man Hati zu nahe, wird er bissig. Sogar Insekten können ihn erschrecken,
er fängt sofort an zu bellen.
Doch eines Tages verspürt Hati den Drang etwas zu erleben und macht sich auf den Weg in die Berge. Als er an einer Felswand vorbeikommt, bemerkt er einen Luftzug.
Zwischen den Felsen ist ein Eingang.
Hati schnüffelt nach gefährlichen Gerüchen, fasst all seinen Mut und geht hinein.
In dem Gang ist es dunkel. Doch hinter einer Abzweigung ist ein Licht zu sehen.
Diesmal ist seine Neugier größer als seine Angst. Daher geht er mutig darauf zu.
Auf einmal befindet sich Hati in einer Höhle,
in die durch ein kleines Loch die Sonne fällt.
Er sieht sich um und erschreckt. Denn mit einem Mal stehen einhundert schwarze Wölfe vor ihm. Sie zeigen die Zähne, bellen und knurren. Voller Angst, rennt Hati aus der Höhle und zurück in sein Dorf.
Als er ankommt, ist er völlig außer Atem und erzählt Skalli was er erlebt hatte. Skalli wurde neugierig. Was die Wolfe dort wohl bewachen? Es muss etwas sehr Wertvolles und Schönes sein.
Skalli hat eine sehr feine Nase und kann daher die Spur von Hati riechen.
Er roch sogar seine Neugier auf dem Hinweg und die Angst seines Rückweges.
Skalli hat den Eingang daher sofort gefunden. Als er in der Höhle steht, stehen auf einmal auch einhundert Wölfe vor ihm. Doch diese Wölfe sind weiß, blicken ihn freundlich an und wedeln mit dem Schwanz.
Die Höhle der hundert Spiegel ist eine wunderschöne Metapher für unser Leben. Denn wir sehen die Welt nicht wie sie ist, wir sehen die Welt wie wir sind.
Gehe ich lachend auf andere zu,
wird man mir auch mit Freude begegnen.
Habe ich Angst vor anderen Menschen,
wird es mir schwerfallen wertvolle Beziehungen aufzubauen.
Diese kleine Geschichte ist ein schöner Bewusstseins-Schub. Sie stellt klar, dass wir verantwortlich sind, dass wir jeden Tag aufs Neue entscheiden können, wer wir sein wollen.
Klar, es ist nicht immer leicht der optimistische Skalli zu sein und zwischen weiß und schwarz gibt es noch viele Grautöne. Doch die Spiegel sind immer die Gleichen.